Feature: Wie Claude Lanzmanns „Shoah" entstand
Inklusive unrühmlichen Verhaltens des Bayerischen Rundfunks

Claude Lanzmanns Monumentalwerk SHOAH (1985) ist heute 40 Jahre alt. Der knapp zehnstündige Dokumentarfilm über den industriellen Massenmord an den europäischen Jüd:innen durch die Nazis ist eine der intensivsten Seherfahrungen, die ich bisher machen durfte. Das mag sicherlich auch damit zusammenhängen und dass ich mich dazu entschied, ihn am Stück zu schauen. Aber ich bin davon überzeugt, dass die reine Länge nicht nur ein stückelbares Nebenprodukt, sondern eben essenzieller Teil dieses Kunstwerks ist.
Im Deutschlandfunk Kultur lief dieser Tage ein kompaktes halbstündiges Feature, in dem noch einmal darauf geschaut wird, wie SHOAH schließlich zustande kam. Bemerkenswert ist für mich, dass Lanzmann die Arbeit seiner Editorin, die mit hunderten von Stunden an Material in den Schnitt ging, offenbar für nicht weiter erwähnenswert gehalten hat. Auch die Rolle der ARD in der Produktion und Ausstrahlung des Films wird kurz umrissen – inklusive unrühmlichen Verhaltens des BR.
